Nika Lubitsch: 11 Stufen – Wenn Männer Zigaretten holen gehen…
Nika Lubitsch gehört zu den fleißigeren Krimi-Autoren im Land, die sich einen festen Kreis von Fans aufbauen konnte. Ihre “Zahlen-Krimis” schreiten rasch voran – innerhalb derer ist dies die Nummer 11.
Das Setting
Im britischen gibt es den Begriff “One Trick Pony” – und das ist 11 Stufen leider und der Leser merkt es erstaunlich schnell. Das “überraschende” Motiv des Buches wird derartig auf dem Silbertablett serviert, dass man sich als versierter Leser sicher ist, dass es da noch einen zweiten wichtigen Strang geben muss. Soviel sei gesagt: Es gibt ihn nicht.
Und das soll nicht die einzige Schwäche von 11 Stufen bleiben. Da gibt es Menschen, die wie im schlimmsten Kitschroman nach dem Tauschen von zwei Blicken einander verfallen, da gibt es Männer, die beim Zigarette Holen verschwinden und nie mehr zurückkehren.
Sprache & Spannung
Daneben gibt es einen schlimmen Bruch im Buch. Im Grunde liest es sich so, dass gut zwei Drittel eher cozy sind – dann jedoch kippt das Buch um, als habe die Autorin gewechselt.
Jetzt folgt ein Teil, der in schier lächerlicher Weise an die schlimmen Hollywood-Serienkiller-Leiche-steht-am-Ende-nochmal-auf Filme erinnern. Das ist der Diabolische, da ist… da ist eigentlich alles, was man woanders schon einmal gelesen hat. Hier passt nichts so richtig zusammen.
Am Ende bleibt man als Leser enttäuscht zurück und weiß eigentlich nicht recht, was man für sein Geld bekommen hat. Sprachlich schwankt das Buch zwischen belanglos und lahm.
Fazit
Nika Lubitsch hat bessere Bücher geschrieben, die mehr Handlung und mehr Konsistenz haben. Die Handlung ist an einigen Punkten regelrecht lächerlich, einfallslos und bleibt ein “One Trick Pony” – In Summe: 20 Punkte
Ich mag ein paar ihrer Bücher wirklich gern – aber das hier wirkt wirklich so, als hätte sie da gesessen und sich gedacht “Na – mal schauen, ob es jemand merkt, dass ich einfach alle Hollywood-Brüller der 90er in den Mixer geworfen hab?”
Wirklich übel