Natalie Schauer: TODESURSACHE LIEBE – Wo ist dein Handwerk …?
TODESURSACHE LIEBE (Eigenschreibweise) – Eine ganz interessante Idee, ein knapp gehaltenes Format, eine Autorin, die deutlich mehr als ein erfolgreiches Buch geschrieben hat.
Und dann das.
Setting & Story
Ein verschlungener Fall, der auf den ersten Blick platt und simpel wirkt. Ermittler, die wirklich daran interessiert sind, ihn zu lösen. Mit reichlich persönlichem Einsatz und Einfühlungsvermögen.
Das Ganze eingebettet in ein ungewöhnliches Gerüst von Befragungen, Rückblicken, Einblicken in die schuldigen Personen, ohne zu arg wie ein Psychothriller daherzukommen. Insgesamt eigentlich erzählerisch spannend. Garniert mit Figuren, die nicht alle Anwälte und Zahnärzte sind und in Villen leben und Mercedes, BMW und Audi fahren.
Leider müssen wir ganz klar sagen: Das Buch enttäuscht auf der anderen Seite so heftig, dass wir an ein paar Stellen kaum glauben konnten, dass es so auf den Markt gekommen ist.
Sprache und Spannung
Ein Thriller im eigentlichen Sinne ist das Buch eigentlich auch nicht. Krim – ja. Thriller – in engen Grenzen. Die Sprache des Buchs wirkt oft flapsig, manchmal regelrecht billig. Stilistisch wird dem Leser hier nicht viel geboten. Und leider treibt einen der Satzbau in Teilen in den Wahnsinn. Die Autorin kennt viele Regeln der wörtlichen Rede nicht – die ist allerdings in diesem Buch dominant …
Das ist in Teilen dann wirklich qualvoll, weil man einzelne Sätze mehrfach liest und die eigentliche Geschichte über das Interpretieren einzelner Sätze in Vergessenheit gerät. Und die Geschichte ist eigentlich, wie gesagt, erzählenswert.
Unentschuldbar: Offensichtlich hat hier kein Lektorat stattgefunden. Fehlende Satzzeichen, falsche Satzzeichen, fehlende Wörter, Wortbeziehungsfehler … die gesamte Palette dessen, was das Lesen unerfreulich macht. Das geht beim Lesen rasch an die Substanz und macht dann leider schnell keinen Spaß mehr.
Fazit
Ein erschreckendes Beispiel dafür, wie man eine gute Geschichte durch Schludrigkeit verstolpern kann. Die stilistische Schwäche und die schlampige Unlesbarkeit schlagen die Qualität der Geschichte von TODESURSACHE LIEBE: 22 Punkte.
Die einzige Entschuldigung ist eigentlich, dass das Buch zumindest billig ist. Ich hab es nach einer Weile einfach bis auf die vorletzte Seite geblättert
„Schlampige Unlesbarkeit“ – das trifft es leider