Beate Maxian: Tödliches Rendezvous – Wien hält als Kulisse her

Der Klappentext erklärt uns: „Die Enthüllungsjournalistin Hilde Jahn ist der Story ihres Lebens auf der Spur, nur leider wird das Treffen mit ihrem geheimnisvollen Informanten zu einem Rendezvous mit dem Tod. Ihre Assistentin Sarah Pauli übernimmt und stößt auf eine Geschichte über eine Reihe von mysteriösen Todesfällen unter Wiens Arbeitslosen.“ Und irgendwie ahnt man es da schon: Das könnte das eine oder andere Klischee beinhalten.

Tatsächlich stellt sich beim Lesen schnell heraus: Das enthält eine gehobene Menge an Klischees… Da es der erste Fall aus der umfangreichen Sarah Pauli Reihe ist, ahnen wir, dass sie etwas mehr Glück haben wird, als Hilde Jahn – und auch sonst ist die Story leider sehr übersichtlich.

Das Setting

Wien als Set eines Krimis ist enorm geeignet, wie wir spätestens seit „Der Dritte Mann“ wissen – soweit, so gut. Hier jedoch hat man oft das Gefühl, eher einen Reiseführer zu lesen als wirklich einen Krimi. Wien spielt eine permanente Rolle, die zu viel Raum einnimmt.

Journalisten als Ermittler haben oft die Neigung, problematisch zu sein – sie dürfen nicht ermitteln, sie legen sich mit der Polizei an, sie halten Beweise zurück. Und wir wollen hier nicht zu viel Spoilern – aber hier wird die gesamte Klaviatur gespielt. Und das ist in Teilen wirklich ermüdend, ebenso wie die Figuren, die hier „verhört“ werden als seien sie die Staffage in einem Point and Click Adventure, die den Darsteller mit Rätsel-Schnipsel ausstatten.

Gähn…

Sprache und Spannung

An sich flott geschrieben und durchaus artistisch mit Worten und sehr vielseitig, vermag der Stil der Autorin in diesem Buch nicht über die Schwächen der Handlung hinwegtäuschen. Hier sind einige spätere Teile der Serie substanziell besser – etwa „Die Tote vom Naschmarkt“ oder „Tod in der Kaisergruft“. Dagegen wirkt der erste Teil, obwohl oft mit guten Kritiken flankiert, in der Storyline eher wie eine Fingerübung, bei der die Geschichte eher für 2 Kurzgeschichten gereicht hätte.

Fazit

Wir mögen „Tödliches Rendezvous“ nicht – die Story langweilt, die Klischees sind zentimeterdick aufgetragen, dass man schon beinahe meinen könnte, etwas Satirisches darin zu spüren. Der Krimi lohnt sich für alle, die die Serie komplett lesen wollen, denn einige der späteren Teile sind wirklich hervorragend. Dieser Band reicht uns nur für 57 Punkte.