B C Schiller: Dunkelsteig – Psychothriller?

BC Schiller gehören zu den Erfolgreichsten  unter den verlagsunabhängigen Autoren. Das muss erst einmal jemand leisten.- Ihr Ausstoß ist hoch und sie wissen, wie es geht: Ihre Bücher sind auf die vorderen Plätze abonniert.

Die neue Dunkelsteig-Reihe erscheint in rascher Abfolge seit Beginn des Jahres. Was kann die?

Setting & Story

Ohne groß zu spoilern: Tochter kehrt nach Tod ihres Vaters heim in ein düsteres Dorf, in dem vor 20 Jahren ihre beste Freundin gestorben ist – das ist das grundlegende Setting des neuen Mehrteilers des Autorenduos BC Schiller. Und man ahnt ein wenig: Das hat man schon einmal gehört.

Wie so oft serviert das Autorenpaar auch hier wieder eher eine Art aufgeschriebenen Hollywood-Film. Viele Muster sind bekannt, einiges wirkt so vertraut, dass es langweilt. Immer mal wieder keimt da ein Moment der Spannung auf, ein bisserl Mystery hier und wenig unbestimmte Angst um Dunkeln dort – und ja: Man hört unerklärliche Stimmen…

Daran ist nichts fundamental schlecht. Man bekommt, was man gekauft hat: Eine etwas beliebige Geschichte ohne rechte Highlights. Die Story ist synthetisch, an den Figuren bleibt man nicht haften.

Und die Sprache rundet das irgendwie ab…

Sprache und Spannung

Die Protagonistin von Dunkelsteig spricht vorsichtshalber alle ihre Gedanken laut aus, damit auch der dümmste Leser weiß, was in ihr vorgeht.

Oft tut sie das murmelnd, auch in Situationen, in denen das gar nicht passt, weil sie wenige Sätze vorher erklärt, dass sie leise sein muss. Hin und wieder tut sie das sogar laut murmelnd. Hä?

mur·meln1
/múrmeln/
schwaches Verb
mit tiefer Stimme und wenig geöffnetem Mund leise und undeutlich vor sich hin sprechen
“etwas Unverständliches [vor sich hin] murmeln”
Was lautes Murmeln ist, bleibt also rätselhaft und das ist nur ein Beispiel für die häufig seltsame Sprache in diesem Buch. Ein paar Fehler sind den Lektoren auch entgangen, manche Sätze wurden erkennbar umgestellt und dann wurde das eine oder andere Wort an der ursprünglichen Stelle vergessen.
Zeitsprünge werden dem Leser auch vorsichtshalber erläutert. Man erfährt dann in der Kapitelüberschrift, mit wem man es zu tun hat und wann.
Alles in allem sind die Sätze kurz und berechenbar – und so ist auch die Geschichte in Summe. Kann man lesen, unterhält – aber geht eben auch nicht weiter. Überrascht nicht und regt auch sprachlich ganz sicher nicht an.

Fazit

Und fehlen hier die Glanzlichter. Hätten wir uns nicht im Vorfeld alle darauf geeinigt, das Buch zu Ende zu lesen, hätten wir es vermutlich nicht getan. In Summe: 44 Punkte.