Dennis Botsika oder Dennis Jilsn: Ryan Foss, Verfolgt aus der Vergangenheit – Holpring, stolprig, langweilig

„Lest doch mal Ryan Foss!“ haben sie gesagt. „Im Ernst – der ist richtig fetzig!“
Haben sie gesagt.

Haben wir gemacht.

Das Buch gibt uns schon zu Beginn die ersten Rätsel auf – also: bevor wir es richtig in Händen halten. Der Autor, der auf dem Buchcover genannt wird, ist nicht der, den Amazon nennt. Dennis Botsika oder Dennis Jilsn – das ist hier die Frage…

Das Setting

Ein Bullen-Setting. New Orleans. Die Leute reden von Sheriffs, sind Agents, siezen sich aber. Verirrend .Der Hauptdarsteller braucht gute 30 Seiten, um zu Beginn in die Gänge zu kommen, weil der Autor versucht, alles, was er immer schon einmal sagen wollte, in die ersten Seiten zu packen. Das ist wirklich anstrengend. Und ein klassischer Anfängerfehler. Ab da geht es tatsächlich passabel los und eine Geschichte entwickelt sich, die in Phasen durchaus Tempo hat und tatsächlich das liefert, was versprochen wird.

Leider bemüht der Autor Klischees, als müsse er die unbedingt alle auf seiner Bingo-Karte abhaken. Natürlich gibt es einen Garcia und einen O’Brian – und man ahnt es schon – der Rest ist dann in Summe auch ziemlich beliebig.

Sprache und Spannung

Nicht jeder, der kurze Sätze formulieren kann, ist auch in der Lage, einen spannenden Text zu verfassen. Das hier ist so ein Fall. Hinzu kommt: Die Zeichensetzung – angefangen bei den anstrengenden Anführungszeichen, die gepaart mit den teils wirren Umbrüchen und willkürlichen Leerzeichen zur Desorientierung im Text führen – macht das Lesen nicht einfach. Der Text wirkt realistisch länger als die rund 200 Seiten – in erster Linie, weil hier kaum ein Lesefluss entsteht.
Dialoge erscheinen stets wirr. Orthografisch teils  außerhalb von grenzwertig – Sätze wie “Erst 1 Stunde vor der Abfahrt…” Okay… Das mag bei Teenagern und selbsternannten Werbefachleuten hier und dort als cool gelten… Aber dann bitte durchgängig verwenden.
Die Spannung… Das Ganze kommt daher, wie eine Abschrift geschüttelter US-Krimis aus den 80er Jahren. Und dabei scheint der Autor durchaus schreiben können – da, wo es ihm darauf ankommt. Dieses Erlebnis ist leider sehr schwankend verteilt.

Fazit

In Summe schwierig. Das Buch ist als Teil 1 einer Serie deklariert. Vielleicht ist bei Teil 2 ausreichend Erfahrung vorhanden – am Talent scheitert es vermutlich nicht. Fazit: 26 Punkte.