Thomas C. Krohn: Bedrohung aus China – Steckbaukasten?

Bedrohung aus China von Thomas Krohn erschien zuerst in Dänisch, mittlerweile in Englisch und Deutsch. Letzteres

Das Setting

Schwierig, etwas zu schreiben, was die Handlung nicht komplett spoilert – das Buch hat beeindruckend kurze 51 Seiten, also nicht mal ganz den Umfang eines “Groschenromans”, für diejenigen, die sich an diesen Begriff erinnern.

Entsprechend ist die Handlung von Bedrohung aus China konsequent unterkomplex: Freund a stirbt, Freund b ermittelt in Sachen Gift / Gas, das den Verstorbenen getötet hat und auch sonst eine weitläufigere Bedrohung darstellen könnte.

Die Handlung ist prinzipiell linear erzählt, fast schon zu linear für unseren Geschmack. Es ist schwer, hier relevante Ecken und Kanten zu finden, überraschende Plot-Twists fehlen. Und auch die Story vermag nicht zu überzeugen oder zu fesseln. Die Perspektive des Biologen, die der Autor scheinbar auch hauptberuflich ausübt, nimmt einen größeren Stellenwert ein. Die Prozeduren sind dennoch ohne Hingabe beschrieben, wirken handwerklich und langweilig. Emotion scheint dem Autor in Summe eher fremd.

Ist das nicht laut Cover ein Thriller?

Sprache und Spannung

In aller Fairness: Liest man die englische Übersetzung, fühlt sich das einen Hauch besser an – aber die Sprache hier ist trvial und vor allem von Eintönigkeit geprägt. Der gesamte Text liest sich eher wie ein Schulaufsatz im Sachkunde-Unterricht. Das ist in Teilen wirklich schon ärgerlich langweilig und fesselt wirklich nicht im Geringsten.

Hinzu kommt: Die Kommasetzung ist in Teilen eher willkürlich, was es nicht spannender macht. Die Dialoge sind blutleer und passen emotional oft nicht zur Situation. Während etwa sein Freund im Todeskampf von Sanitätern abtransportiert wird, setzt Jacob, die Hauptfigur, hinterher: “Beeilen Sie sich, ich werde in Kürze folgen”. Ein Satz, der für diese Situation so realistisch klingt wie … jedenfalls nichts Realistisches.

Immerhin heißt der Hauptdarsteller da noch Jacob, wie es auch auf dem Cover aufgeführt ist. In etwa einem Drittel der Fälle heißt Jacob dann auch gerne einmal Jakob. Alles in allem: Hier hat die Übersetzung wirklich nichts besser gemacht.

Fazit

In Summe: Hier stimmt wirklich nicht vieles. Das Buch wird den Charme des Schulaufsatzes nicht los, die Sprache ist kraftlos, zäh und langweilig und die Handlung schlapp. 13 Punkte.